Boden und Häuser

In Sinne der Dreigliederung darf der Boden nicht wie eine Ware behandelt werden, die hergestellt und konsumiert werden kann. Der Boden ist naturgegeben und ist, wie Licht, Luft und Wasser, die Lebensgrundlage für alle Menschen. Für den Boden können übertragbare Nutzungsrechte der Natur der Sache gerecht werden. Damit wird die Spekulation verunmöglicht und der Boden als Kulturgut nicht nur den Vermögenden, sondern allen Menschen erschlossen.

 

Materialien zum Thema

Kapitel "Stau im Bodenbereich", in Matthias Wiesmann (2014) Solidarwirtschaft. Download hier.

Initiativen und Einrichtungen

Die hier vorgestellten Initiativen und Einrichtungen versuchen Schritte in diese Richtung zu fördern oder selbst zu unternehmen.

Confoedera: Allgemeine Bodentreuhand Gesellschaft
Die Allgemeine Bodentreuhand Gesellschaft ist eine einfache Gesellschaft mit Sitz in Zürich. Ihre Mitglieder verwalten den ihr zugetragenen Boden kollegial. Die Bodenerträge sollen allen Menschen zugutekommen und werden daher dem freien Geistesleben gespendet.

Wir sind der Ansicht, dass der Boden allen Menschen gleichermassen als Lebensgrundlage anvertraut ist und er somit nicht gleich einer Ware als Eigentumsobjekt gehandelt, sondern im Sinnes eines Nutzbaren Gutes gemeinsam verwaltet werden soll. Deshalb bezeichnen wir die Mitglieder der Gesellschaft als Bodentreuhänder – als Menschen, die den Boden als ein ihnen "zu treuen Händen" anvertrautes Gut erachten, dessen Nutzen sie kollegial verwalten.

Aus der Broschüre der Allgemeinen Bodentreuhand Gesellschaft – Weitere Informationen: https://www.confoedera.ch

Edith Maryon Stiftung
Gestützt u.a. auf Schenkungen und Legate erwirbt die Edith Maryon Stiftung Immobilien. Die Stiftung stellt diese langfristig und sozial verträglich zur Verfügung – vermietet, verpachtet oder im Baurecht. Sie stellt möglichst günstigen Wohnraum und Raum für sonstige, vorzugsweise soziokulturelle Nutzungen auch an zentralen Lagen bereit. Sie liefert Ideen und begründet Keimzellen für eine soziale und ökologische Entwicklung und Erneuerung. Sie schafft Transparenz bei Landeigentums- und Landnutzungsfragen und bekennt sich zu einem sparsamen Umgang mit Grund und Boden, zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft sowie zum ökologischen Bauen.

Grund und Boden ist eine unserer natürlichen Lebensgrundlagen und als solche nicht vermehrbar. Fragen nach dem Landeigentum und nach der Landverteilung und -nutzung sind deshalb von allgemeiner, gesellschaftliche Bedeutung. Hier setzt die gemeinnützige Stiftung Edith Maryon an. Sie betrachtet es als ihre Aufgabe, im Dialog mit Eigentümern und Nutzern Grund und Boden aus dem Waren- und Erbstrom herauszulösen, damit dieser der Spekulation entzogen und somit dauerhaft und immer wieder neu für Vorhaben, die der Gesellschaft dienen, verfügbar wird.

Edith Maryon Stiftung – Weitere Informationen: http://www.maryon.ch

Stiftung TRIGON
Mit dem Ziel, sinnvoll und sozialverträglich Boden und Immobilien neu verfügbar zu machen, Kunst und organische Architektur zu fördern sowie innovative und heilsame Impulse im sozialen Organismus zu unterstützen und zu ermöglichen, wurde 2008 die Stiftung TRIGON Schweiz gegründet. Die Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt.

Ebenso wie das Wasser und die Luft stellen Grund und Boden eine existentielle Lebensgrundlage für den Menschen und ein zentrales Gemeingut dar.

Wir setzen uns dafür ein, dass Grund und Boden sowie Liegenschaften dauerhaft aus dem Waren- und Erbstrom herausgelöst werden. In gemeinnützigem Eigentum der Stiftung befindliches Land wird grundsätzlich nicht mehr in Privateigentum verkauft, sondern nur als Nutzungsrecht langfristig, aber zeitlich begrenzt weitergegeben in Pacht – oder in Verbindung mit Gebäuden im Baurecht, Miet-Eigentum oder in Miete.

Uns ist vor dem Hintergrund zunehmender Bodendegradation die Sicherung und Steigerung der Bodenqualität und des Bodenlebens auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zugunsten der gegenwärtigen und nachfolgenden Generationen ebenso ein wichtiges Anliegen. Die Förderung des biologischen und biologisch-dynamischen Landbaus und der Fruchtbarkeit des Bodens ist in den Statuten der Stiftung TRIGON als besonderes Stiftungsziel verankert.

Stiftung TRIGON – Weitere Informationen: www.stiftung-trigon.ch